Liberal Demokratische Partei Deutschlands (LDPD)
Politische Partei, gegründet am 5. Juli 1945 als vierte politische Kraft (neben KPD, SPD und CDU) auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone. Nachdem die LDPD ihre politische Unabhängigkeit zunächst zu bewahren vermochte, wurde sie in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre - wie auch die übrigen Parteien - in die "Nationale Front" gezwungen und musste sich fortan der SED als " Blockpartei" unterordnen.
Mit Beginn der Wende war die LDPD bemüht, sich als eine "gewendete", moderne liberal- demokratische Partei zu präsentieren. Eine grundlegende Erneuerung der Partei wurde erst auf dem am 9. - 10. Februar 1990 in Dresden abgehaltenen Sonderparteitag ernsthaft in Angriff genommen. Dort wurde auch der Entschluss gefaßt, die Partei in Liberal-Demokratische Partei (LDP) umzubenennen. Am 12.Februar 1990 trat die LDPD dem Wahlbündnis Bund Freier Demokraten" (BDF) bei. Die LDPD ging später in der gesamtdeutschen F.D.P. auf.
Von 1962-1990 war der Vorsitzende der LDPD Manfred Gerlach. Gerlach war vom 6.12.1989-März 1990 auch amtierender Vorsitzender des Staatsrats, d.h. Nachfolger von Egon Krenz. 1992 wurde gegen Gerlach ein Parteiverfahren wegen Denunziationsvorwürfen, wenig später Parteiausschlussverfahren, eingeleitet. Auch die Staatsanwaltschaft am Kammergericht ermittelte wegen des Verdachts der Beihilfe Gerlachs zur Freiheitsberaubung mit Todesfolge in 14 Fällen. Im November 1993 trat Gerlach aus der F.D.P. aus.