Ostrock in West-Berlin
In Ost-Berlin schlagen Mitglieder des Komitees für Unterhaltungskunst die Abschaffung der Zensur und absolute Offenheit vor.
In der Kirchengemeinde am Fennpfuhl in Ost-Berlin geben die oppositionellen Gruppen ihre erste Pressekonferenz. Eine 100-seitige Dokumentation mit Gedächtnisprotokollen der Opfer der Übergriffe der Sicherheitskräfte am 7./8. Oktober wird übergeben. Die Bürgerrechtler fordern politische Konsequenzen, eine rückhaltlose Aufklärung durch einen Untersuchungsausschuss und die sofortige Aufhebung aller Strafen.
In Bonn wird Steffen Reiche, Gründungsmitglied der SDP, vom Präsidium der SPD begrüßt.
In Leipzig besucht Bauminister Wolfgang Junker Bauarbeiter in Leipzig.
In Schwerin wird eine Demonstration für Meinungs- und Reisefreiheit, zu der das Neue Forum aufgerufen hat, von der SED zu einer Demonstration für Sozialismus umfunktioniert. Das Neue Forum erhält keine Redeerlaubnis. Daraufhin demonstrieren 50 000 Anhänger des Neuen Forum durch die Stadt und versammeln sich in den Kirchen.
In der Gethsemanekirche in Ost-Berlin betet man für die noch immer Inhaftierten. In Aufrufen verlangen die Bürgerrechtler, dass die Wahl eines neuen Staatsratsvorsitzenden, die am nächsten Tag Egon Krenz in dieses Amt bringen soll, solange aufgeschoben wird, bis freie Wahlen stattfinden.
Leipzig erlebt die bis dahin größte Protestkundgebung in der Geschichte der DDR. Erstmals berichtet das DDR-Fernsehen vom Ort des Geschehens. Auf Transparenten formulieren die Demonstranten ihre Absage an Egon Krenz, fordern Reisefreiheit und freie Wahlen. Auch in zahlreichen anderen Städten der DDR gehen die Menschen auf die Straße.
Am Abend treten die "Puhdys" in der Deutschlandhalle im Westteil Berlins auf.