Honecker spult sein Programm ab
Die Mahnwache für die politisch Inhaftierten in der Ostberliner Gethsemanekirche dauert an.
Die Grenzübergänge nach West-Berlin sind immer noch gesperrt, Bonn protestiert. 14.00 Uhr werden die Übergänge wieder geöffnet. Der Westberliner Bürgermeister Walter Momper warnt vor Scharfmacherei.
SED-Parteichef Erich Honecker trifft im Staatsratsgebäude eine chinesische Delegation.
In Dresden findet ein Treffen von Bürgerrechtlern ("Die Gruppe der 20") mit Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer statt.
In Halle verhaftet die Stasi präventiv und willkürlich Oppositionelle.
Zeitzeuge: Matthias Waschitschka, Oppositioneller, Halle
In Leipzig werden 8000 Sicherheitskräfte zusammengezogen, Krankenhäuser und Ärzte in Alarmbereitschaft versetzt.
Kurt Masur (Dirigent), Bernd Lutz Lange (Kabarettist), Peter Zimmermann (Theologe) handeln mit den SED-Sekretären Kurt Meier, Jochen Pommert und Roland Wötzel ein Sicherheitsbündnis aus. ("Die Sechs von Leipzig")
Der Dresdener Bürgerrechtler Frank Neubert fährt nach Leipzig und spricht in der Nikolaikirche.
Zeitzeuge: Frank Neubert, Gruppe der 20, Dresden
In Leipzig versammeln sich in vier Kirchen etwa 8000 Menschen, etwa 1000 davon sind verdeckte Mitarbeiter der Staatssicherheit. An der Montagsdemo im Anschluss nehmen über 70 000 Menschen teil. Die Situation steht auf des Messers Schneide. Werden die bereitstehenden Sicherheitskräfte eingreifen?
Zur gleichen Zeit beginnt in der und um die Marienkirche in Halle ein Friedensgebet.
Die Teilnehmer der Andacht werden von Polizeieinheiten attackiert und verprügelt. Die Situation droht zu eskalieren.
Zeitzeuge: Hans-Joachim Hanewinckel, Pfarrer der Georgenkirche, Halle/ Saale
Der Leipziger Pfarrer Christian Führer berichtet am Telefon im Westfernsehen, dass die Leipziger Demonstration friedlich verlaufen ist.