Wolfgang Mischnick
geb. 29. September 1921 Dresdengest. 6. Oktober 2002
Als ehemaliger Offizier und wegen der bürgerlichen Herkunft nach 1945 Studienverbot an der Technischen Hochschule Dresden; 1945 an der Gründung der Liberaldemokratischen Partei (LDP) beteiligt; 1948 Flucht nach Frankfurt/Main; ab 1950 in der hessischen FDP tätig, Landeschef 1967-1977, 1957-1994 Bundestagsabgeordneter, 1961-1963 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, gleichzeitig hessischer Landesvorsitzender im "Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge" und Vize-Vorsitzender des "Kuratoriums Unteilbares Deutschland"; 1964-1988 Bundes-Vize und 1968-1990 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion; berühmt ist Mischnicks Rede vor dem deutschen Bundestag anlässlich des Misstrauensvotums gegen Helmut Schmidt am 1.10.1982; als erster Spitzenpolitiker der Bonner Koalition nach dem Abgang Honeckers DDR-Besuch im Oktober 1989 in Dresden, Zusammenkunft mit hohen SED-Funktionären und Vertretern der bisherigen Blockpartei LDPD; im Vorfeld der letzten Volkskammerwahlen bemühte sich Mischnick u.a. um eine gemeinsame Liste der liberalen Gruppen (LDP, FDP der DDR, Forumpartei, Bund Freier Demokraten); 1991 wird er vom Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion zu deren Ehrenvorsitzenden; von 1987 bis 1995 war er Vorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung; er starb am 6.10.2002.