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Marxismus-Leninismus

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Marxismus-Leninismus nannte man in der DDR das ursprünglich von Marx und Engels entwickelte und später von Lenin ergänzte System philosophischer, historischer, politischer, wirtschaftswissenschaftlicher Theorien. Mit der Zeit verkam der Marxismus-Leninismus jedoch immer mehr zum Inbegriff des "wissenschaftlichen" Agitations- und Propaganda- instrumentariums der SED-Herrschaft. Bis zur Wende war der Marxismus-Leninismus Pflichtfach an allen Hochschulen und Universitäten der DDR. Aus dem ideologielastigen Konstrukt wurden zahlreiche Dogmen abgeleitet, u.a. der Führungsanspruch der Partei der Arbeiterklasse, der in Artikel 1 der Verfassung der DDR verankert war und im Zusammenspiel mit dem undemokratischen Wahlrecht verhindern sollte, dass andere Parteien als die SED das Land regieren können. Ohne Verfassungsänderung und freie Wahlen, beides wurde von der Bürgerrechtsbewegung der Wendezeit gefordert, war es deshalb "legal" unmöglich, die politischen Verhältnisse in der DDR zu ändern.

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