"Deutsche Soziale Union" gegründet
In Leipzig veranstaltet die Deutsche Soziale Union ihren ersten Parteitag unter dem Motto: "Freiheit statt Sozialismus". Unter den Gastrednern ist auch Innenminister Wolfgang Schäuble ( CDU-West) und Finanzminister Theo Waigel (CSU). Der DSU-Parteivorsitzende Hans-Wilhelm Ebeling spricht sich für eine schnelle Übernahme des bundesdeutschen Grundgesetzes aus. Zum Spitzenkandidaten der DSU für die Volkskammerwahlen am 18. März wird Hansjoachim Walter gewählt.
Am gleichen Tag gründet sich in Leipzig der erste Schwulenverband der DDR. Organisiert hat das Treffen die "Homosexuelleinitiative Leipzig".
Zeitzeuge: Eduard Stapel, Mitbegründer Schwulenverband der DDR, Leipzig
Der Wahlkampf für den 18. März stellt alte wie neue Parteien und Gruppen vor organisatorische und finanzielle Probleme. In Erfurt bezieht der Demokratische Aufbruch Räume in der ehemaligen Stadtbezirksleitung der SED. Viele Mitarbeiter sind inzwischen arbeitslos, denn die Mitgliederzahl der SED, inzwischen PDS, ist von 160 000 auf 40 000 geschrumpft.
Auf einem Stuttgarter Medizinertreffen werben Ärzte aus dem Osten angehende Kollegen aus dem Westen für einen Einsatz in der DDR.
In Erfurt gründet sich die Krebsliga der DDR.
Am Ende des ersten Parteitages der DSU in Leipzig wird Hans-Wilhelm Ebeling als Parteivorsitzender bestätigt. Zum Abschluss singen die Delegierten die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland. Vor dem Tagungsgebäude auf dem Karl-Marx-Platz warten 50 000 Menschen auf Bundesfinanzminister Theo Waigel. Gegen den Auftritt des Politikers aus dem Westen demonstrieren Teilnehmer des ersten Ost-West-Studentenkongresses, der gerade in Leipzig stattfindet.
In der ZDF-Sendung "Bonn Direkt" beantwortet Bundespräsident Richard von Weizsäcker Fragen nach der politischen Zukunft der DDR.
Ost-Berlin: Im Kino Kosmos hat der US-Film "Geboren am 04. Juli" Premiere. Applaus für Regisseur Oliver Stone und einen seiner Schauspieler.