Richard Freiherr von Weizsäcker
geb. 15. April 1920 Stuttgart
Stammt aus einer bekannten evangelischen Theologen- und Juristenfamilie Württembergs; Schulbesuch in Kopenhagen, Bern und Berlin; 1937/38 Studium in Oxford und Grenoble; ab 1938 Militär- und Kriegsdienst, zuletzt als Hauptmann; unter anderem nimmt er am Überfall auf Polen im September 1939 und am Krieg gegen die Sowjetunion 1941 bis 1945 teil; Vater Ernst war als Diplomat 1938-1943 Staatssekretär im Auswärtigen Amt und wurde im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess zu sieben Jahren Haft verurteilt; Assistent des Rechtsanwalts Hellmut Becker im Wilhelmstraßen-Prozeß (gegen die Hauptverantwortlichen im Auswärtigen Amt); Hilfsverteidiger seines Vaters Ernst von Weizsäcker; nach dem Krieg Studium Jura und Geschichte in Göttingen; 1954 Promotion und Beitritt zur CDU; Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung bei Mannesmann bis 1958; bis 1962 Gesellschafter eines Bankhauses im Ruhrgebiet anschließend bis 1967 bei Boehringer (Ingelheim); Mitglied des Bundestages ab 1969; 1972-1974 Leiter der Grundsatzkommission der CDU; 1972-1979 Vize-Fraktionschef; 1981-1984 Regierender Bürgermeister von Berlin; 1984 sechster deutscher Bundespräsident; 8. Mai 1985: in der Rede zum 40. Jahrestag der Kapitulation vom 8. Mai 1945 setzt Weizsäcker Zeichen für einen verantwortungsbewußten Umgang mit der NS-Vergangenheit; 1989 Wiederwahl; mit der Vereinigung erster gesamtdeutscher Bundespräsident; seit Ende der Amtszeit 1994 Vorsitzender im Bergedorfer Gesprächskreis der Körber-Stiftung und Vorsitz des Kuratoriums der Theodor-Heuss-Stiftung; seit April 1999 Vorsitzender der von Verteidigungsminister Scharping einberufenen "Kommission gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr"; Neben zahlreichen weiteren Ehrungen erhält er bereits 1995 eine Auszeichnung mit der Buber-Rosenzweig-Medaille für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit; seit 1953 mit Marianne von Kretschmann verheiratet, vier Kinder.