Modrow-Regierung zu Besuch in Bonn
Am frühen Morgen landet Ministerpräsident Hans Modrow mit dem gesamten Kabinett auf dem Bonner Flughafen. Vor den Kameras beklagt er sich darüber, dass ihm keinerlei Papiere der Bonner Regierung zugänglich gemacht wurden.
Dresden: Gedenken an die Bombardierung am 13.2.1945.
In Bonn empfängt Bundeskanzler Helmut Kohl die DDR-Regierung der nationalen Verantwortung, unter ihnen auch die acht Minister ohne Geschäftsbereich, die Vertreter der DDR-Opposition, später genannt die "Petersilienminister", anspielend auf die Garnierung eines Essens mit Petersilie.
Die Vertreter der DDR-Opposition tragen die Beschlüsse des Runden Tisches vor. Unter anderem die Forderung nach einer Soforthilfe von 15 Milliarden und die Warnung vor einer raschen Währungsreform.
Zeitzeuge: Matthias Platzeck, Grüne Liga, Potsdam
Nach den Verhandlungen betont der Kanzler in der Pressekonferenz, dass die Wiedervereinigung jetzt möglich sei. Die Ablehnung der Soforthilfe kontert er mit dem Angebot einer raschen Währungsunion. Modrow bleibt nur noch, daran zu erinnern, dass es das Volk gewesen sei, das diesen Weg erkämpft habe.
Am Rande des Treffens der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges in Ottawa werden die Bündnismodalitäten einer deutschen Vereinigung beraten. Bundesaußenminister Genscher betont, dass natürlich die Sicherheitsinteressen der Großmächte gewahrt werden müssen.
Im Internationalen Kongresszentrum in West-Berlin findet das erste deutsch- deutsche Unternehmertreffen statt. Tausende Gewerbetreibende und Selbständige aus der DDR informieren sich über die Bedingungen der Marktwirtschaft. Das Westfernsehen berichtet.
Der bundesdeutschen Unternehmerpräsidenten Hans-Peter Stihl erläutert in einer Grundsatzrede die Gesetze der Marktwirtschaft.
Hans Modrow und die Bürgerrechtler stellen fest, dass in Bonn die Weichen längst gestellt waren und das Treffen eher eine Formsache war.