Immer mehr Ostdeutsche wollen Westautos
In Leipzig Connewitz verfallen seit Jahrzehnten die Altbauviertel, weil die DDR die Bauarbeiter für Plattenbauten auf der grünen Wiese abzog und nun, nach der Grenzöffnung, auch noch besonders viele Bauarbeiter in den Westen gegangen sind.
Die Zahl der übergesiedelten DDR-Bürger, die sich auf dem Arbeitsamt in West-Berlin arbeitslos melden, ist unverändert hoch: von den 16 000 im Januar kommt fast die Hälfte vom Bau.
Ost-Berlin: Im Haus der Demokratie gibt Bündnis 90, ein Wahlbündnis von nichtkonservativen Bürgerrechtsgruppen, seine erste Pressekonferenz.
Immer mehr DDR-Bürger kaufen im Westen gebrauchte Autos. Mit Reparaturwerkstätten und Ersatzteilen sieht es im Osten allerdings schlecht aus.
Der Bundesrat debattiert in Bonn über die anhaltende Fluchtbewegung aus der DDR. Die SPD fordert, Flüchtlinge nicht mehr zu bevorzugen.
Bundesaußenminister und FDP-Vorsitzender Hans Dietrich Genscher besucht seine Heimatstadt Halle/Saale. Auf dem Marktplatz warten 50 000 Hallenser auf den Wahlkämpfer für die Ostliberalen.
Zeitzeuge: Bernd Küpperbusch, FDP-Ost, Halle
In der Nähe von Göttingen teilt die deutsch-deutsche Grenze den Besitz des niedersächsischen Bauern Karl-Heinz Eggert. Nach 40 Jahren fordert er nun von der Bonner Regierung Entschädigung.
In Leipzig versammeln sich junge Akademiker aus Ost und West in der Universität. "Grenzenlose Zukunft - statt nationaler Vereinnahmung" - heißt das Motto des Kongresses.
Zeitzeuge: Peer Pasternack, Vertreter des Studentenrates, Leipzig