Christa Wolf
geb. 18. März 1929 Landsberg/WartheStudium der Germanistik in Jena und Leipzig; 1949 Eintritt in die SED; Lektorin und Redakteurin an verschiedenen Verlagen in Ost-Berlin und Halle/S.; 1962 erscheint ihr erster Roman "Der geteilte Himmel" mit großem Erfolg; freie Schriftstellerin; Mitglied der Akademie der Künste; 1976 Mitunterzeichnerin eines Aufrufs gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann; seit 1978 Vortragsreisen in die USA, Schottland, Italien, Schweiz und BRD; vom MfS von 1976-1962 als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) "Magarethe" geführt; während der Wendezeit u.a. Aufruf im DDR-Fernsehen "Wir brauchen Sie" (8.11.) und bei der Demonstration am 4.11. engagiert; Mitarbeit im Untersuchungsausschuss zu den polizeilichen Übergriffen vom 7./8.Oktober 1989; 1989/90 Austritt aus der SED; Veröffentlichung der Erzählung "Was bleibt" (1990), die ihre Überwachung durch das(MfS) schildert, führt zu einer Diskussion über die Mitschuld der Intellektuellen in der DDR; 1990 verleiht ihr die Universität Hildesheim die Ehrendoktorwürde; 1992/93 Stipendiatin des Getty Centers in Santa Monica (Kalifornien/USA); in einem Interview bekennt sie sich 1993 dazu, zwischen 1959 und 1962 "Informelle Mitarbeiterin" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gewesen zu sein, sie veröffentlicht dies unter dem Titel "Akteneinsicht Christa Wolf"; neben dieser "Täterakte" hat Frau Wolf jedoch auch eine sehr große Opferakte: es liegen 42 Bände vor, die ihre Überwachung zwischen 1969 und 1989 dokumentieren; sie tritt aus der Akademie der Künste aufgrund der Diskussion um ihre Person aus, wird jedoch 1994 wieder aufgenommen; 1999 erscheint eine Sammlung ihrer in den letzten Jahren vereinzelt veröffentlichten Reden, Aufsätze und Erzählungen unter dem Titel "Hierzulande, Andernorts"; 2002 erscheint die Erzählung "Leibhaftig"; zum 75 Geburtstag erscheint "Ich lebe gerne"; die Akademie der Künste widmet ihr im März 2004 eine ganze Ausstellung zum 75. Geburtstag.