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Akademie der Künste (AdK)

Die Deutsche Akademie der Künste (seit 1974 Akademie der Künste der DDR) wurde 1950 als Nachfolgerin der Preußischen Akademie der Künste gegründet. Ihrem Selbstverständnis nach wollten die Gründungsmitglieder (unter ihnen: Johannes R. Becher, Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Anna Seghers, Arnold Zweig) "eine Akademie gegen die Nazis aufbauen, eine Akademie, die dem Humanismus, dem gesellschaftlichen Fortschritt, dem Frieden und der Kunst verpflichtet ist" ( Stephan Hermlin). In den frühen 50er Jahren konnte die Akademie sich zunächst dem Druck stalinistischer Kulturpolitik widersetzen. Doch später baute die SED durch Zuwahlen von dogmatischen Kulturfunktionären ihren Einfluss in der Akademie aus. Der völligen Gleichschaltung begegnete die Akademie mit öffentlichen Diskussionen, in denen vor allem Ernst Busch, Heiner Carow, Fritz Cremer, Paul Dessau, Walter Felsenstein, Stefan Hermlin, Christa Wolf und Konrad Wolf ihre Kunstauffassungen verteidigten. Durch Förderung von Meisterschülern und Vergabe eines Akademiepreises förderte die Akademie den künstlerisch-kritischen Nachwuchs. Unter dem Druck der SED und dem machtkonformen Verhalten der meisten Akademiker wurde die Akademie dennoch zur Staatsakademie.
Im Juli 1990 gab sich die Akademie eine neue Satzung und wurde in Akademie der Künste zu Berlin (Präsident: Heiner Müller) umbenannt. Nach dem Austritt einer Reihe von Mitgliedern aus unterschiedlichen Gründen wurde neu und in geringerer Anzahl als zuvor gewählt. Etwa 20 von den verbliebenen neu gewählten 60 Mitgliedern waren bereits Mitglied der West-Berliner Akademie der Künste. Am 1. Januar 1993 wurde eine gemeinsame Akademie der Künste in Berlin-Tiergarten gegründet. Damit kam auch die heftige Diskussion zwischen Künstlern, die die DDR hatten verlassen müssen und denen, die geblieben waren, vorläufig zum Abschluss.

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