www.das-erste.de www.chronik-der-wende.de www.chronik-der-wende.de english version

Akademie der Wissenschaften (AdW)

Akademiegebäude

Die Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin wurde 1946 auf der Grundlage des Befehls 187 der Sowjetischen Militäradministration Deutschlands (SMAD) eröffnet. Sie verstand sich als Nachfolgeorganisation der im Jahre 1700 von Leibniz gegründeten Kurfürstlich Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften. Im Jahr 1986 umfasste die AdW etwa 60 Institute mit ca. 25.000 Mitarbeitern. Ihr Schwerpunkt lag in der naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagenforschung. Sie unterstand dem Ministerrat der DDR.
Im Rahmen der 3. Hochschulreform 1968/69 wurde die AdW zu einer zentralen Forschungseinrichtung nach sowjetischem Vorbild neu organisiert. Alle fünf Jahre wurde ein Zentraler Forschungsplan aufgestellt, der vom Politbüro des ZK der SED bestätigt werden musste. Die Einhaltung des Zentralen Forschungsplans wurde von der SED-Kreisleitung der AdW in Zusammenarbeit mit der ZK-Abteilung Wissenschaft und den Parteisekretären der Akademieinstitute überwacht. Auf diese Weise sollte die Wissenschaft unter die Kontrolle der SED gestellt werden. Bei sicherheitspolitisch wichtigen Forschungsvorhaben nahm auch das Ministerium für Staatssicherheit beträchtlichen Einfluss auf die AdW. Die Staats- und Parteinähe der AdW bewirkte, dass die Wissenschaftselite zunehmend ideologisch und materiell in das DDR-System integriert wurde und 1989 kaum mehr über die Fähigkeit öffentlicher Kritik an Wissenschaft oder Gesellschaft verfügte.
Die AdW wurde gemäß § 38 des Einigungsvertrags am 31.12.1991 aufgelöst.

Zu diesem Begriff in Verbindung stehende Seiten:

zurück
weiter