Tumulte bei FDGB-Kongress
In Bonn positive Reaktionen auf die Äußerungen von Michail Gorbatschow zur deutschen Einheit. Der sowjetische Staats- und Parteichef hatte am Vortag erklärt, die Vereinigung werde von niemand in Zweifel gezogen.
Bundesaußenminister Genscher wendet sich gegen eine Ausweitung der NATO nach Osten, betont aber für Deutschland die Notwendigkeit einer militärischen Bindung.
Erstmals wird an diesem Tag in der DDR eine offizielle Arbeitslosenzahl genannt: 50.000 und die Tendenz ist steigend.
Ost-Berlin. Der Untersuchungsausschuss zu den Polizeiübergriffen am 7.und 8. Oktober 1989 setzt seine Ermittlungen fort. Konfrontiert mit Videoaufnahmen der Polizeigewalt gegen Demonstranten wird der frühere stellvertretende Stasichef Wolfgang Schwanitz.
Die DDR-Schriftstellerin Christa Wolf erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Hildesheim.
Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg macht einen überraschenden Vorschlag: DDR-Bürger, die bei der Nationalen Volksarmee gedient haben, können in die Bundeswehr übernommen werden. Fast 100 Bewerbungen ehemaliger Soldaten und Offiziere aus der DDR liegen in Bonn bereits vor.
Kongreß der DDR-Einheitsgewerkschaft FDGB in Ost-Berlin. Der Beschluß, hauptamtlich tätige Delegierte vom aktiven und passiven Wahlrecht auszuschließen führt zu tumultartigen Auseinandersetzungen.
"Seine königliche Hoheit" Prinz Albert von Sachsen meldet erste Rückübertragungsansprüche an.