Wolfgang Schwanitz
geb. 26. Juni 1930 Berlin
Ausbildung zum Großhandelskaufmann; 1951 SED; Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS); Leiter der Spionageabwehr der Verwaltung Berlin; Studium an der Humboldt-Universität; Jurist; Promotion; General-Leutnant; November 1989 Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit; mit dieser Umstrukturierung wollte der SED-Chef Hans Modrow das MfS in die neue Zeit retten, dies mißlang jedoch wegen massiver Proteste der DDR-Bevölkerung; Januar 1990 Abberufung und Entlassung; Mitautor einer Rechtfertigungsschrift über das MfS: "Die Sicherheit - Zur Abwehrarbeit des MfS, Herausgeber: Reinhard Grimmer, Werner Irmler, Willi Opitz, Wolfgang Schwanitz, Berlin 2002; in dem Dokumentarfilm "Alltag einer Behörde" von 2003 erzählt Schwanitz über den Alltag beim MfS: "Sie glauben ja gar nicht, was wir für prächtige Kollektive hatten. Diese enge, herzliche Kameradschaftlichkeit - das hat sich eingeprägt. Das kann man heute wahrscheinlich gar nicht mehr beurteilen. Solche Atmosphäre kann es unter den heutigen Bedingungen in Verwaltungen und Betrieben gar nicht mehr geben."