Robert Havemann
geb. 11. März 1910 Münchengest. 9. April 1982
Abitur; Chemiestudium in München und Berlin; der KPD nahestehend; Promotion; Forschungen am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem und an Berliner Krankenhäusern; 1943 Verhaftung und Todesurteil als Leiter einer antifaschistischen Widerstandsgruppe; 1944/45 Aufschub der Vollstreckung wegen "kriegswichtiger Arbeit" in der Todeszelle des Zuchthauses Brandenburg-Görden; 1945-1950 Direktor der Berliner Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin; 1950 wegen öffentlichen Protests gegen die US-Atompolititk Entlassung durch den Senat aus den Ämtern; Übersiedlung in die DDR; 1950 SED-Eintritt; Mitglied des Deutschen Friedenskomitees; Direktor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Humboldt-Universität, 1960 Leiter der Arbeitsstelle für Photochemie an der Deutschen Akademie der Wissenschaften; Pionier der physikochemischen Forschung in der DDR; Angeregt vom XX. Parteitag der KPdSU 1956 wurde Havemann in den 60er Jahren zum bedeutendsten und bekanntesten Systemkritiker in der DDR; 1963 nicht wieder als Kandidat für die Volkskammer nominiert; 1964 SED-Ausschluss; 1966 Entlassung durch die Deutsche Akademie der Wissenschaft; Berufsverbot, Überwachung, Hausarrest u.a. Repressalien durch das Ministerium für Staatssicherheit; 1990 Rehabilitation.