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Jürgen Fuchs

geb. 19. Dezember 1950 Reichenbach (Vogtland)
gest. 9. Mai 1999
Jürgen Fuchs

Abitur, Facharbeiterabschluss bei der Reichsbahn; Studium der Sozialpsychologie in Jena; 1973 SED; Prosa und Gedichte, Lesungen mit kritischen Texten zur Militarisierung der DDR; 1975 Ausschluss aus der SED, Publikations-Sperre; anschließend Transportarbeiter, Pfleger, Unterkunft bei Robert Havemann in Grünheide bei Ost-Berlin; 1976 öffentlicher Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, Untersuchungshaft im Gefängnissen des Staatssicherheitsdienstes; 1977 Ausbürgerung, seitdem Autor in Berlin (West), bis 1989 Kontaktperson für die DDR-Opposition, 1990 Mitarbeit in verschiedenen Bürgerkomitees zur Auflösung des MfS. 1992/93 Mitarbeiter des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, 1994 als Psychologe Mitarbeiter in einem Beratungszentrum in Berlin; verlässt den Beirat der Gauck-Behörde 1997 aus Protest wegen Beschäftigung ehemaliger Stasi-Mitarbeiter in der Behörde; Fuchs starb am 9. Mai 1999 in Berlin an Leukämie, als deren Ursache die Bestrahlung im Stasi-Gefängnis angenommen wird, bislang jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Er gilt als der wichtigste Autor der DDR-Opposition der 70er und 80er Jahre; Veröffentlichungen: Gedächtnisprotokolle, 1977; Tagesnotizen, 1979; Vernehmungsprotokolle, 1978; Pappkameraden, 1981; Fassonschnitt, 1984; Einmischung in eigene Angelegenheiten, 1984; Das Ende einer Feigheit, 1988; Gäste kommen und gehen oder Der Verkauf der Landeskinder, 1989; "... und wann kommt der Hammer ?", 1990; Dummgeschult? Ein Schüler und sein Lehrer, 1992; Zersetzung der Seele, 1995; Magdalena, 1998.

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