Stefan Heym
geb. 1. Januar 1913 Chemnitzgest. 16. Dezember 2001
Schriftsteller, Vater Kaufmann; Studium der Philosophie, Germanistik und Zeitungswissenschaften in Berlin; 1933 Emigration in die CSR; 1935 als Stipendiat Studium in Chicago, anschließend Promotion; danach Tellerwäscher, Vertreter, Korrektor; 1937-1939 Chefredakteur der Wochenzeitung "Deutsches Volksecho" in New York; 1942 erster Roman; 1943 Soldat der US-Army, in einer "Psychological Warfare"-Kompanie; 1945 Mitbegründer der Zeitung "Neue Zeit" in München, wegen "prokommunistischer" Haltung in die USA zurückversetzt und aus der Armee entlassen; verließ wegen Bedrohung durch den McCarthy-Ausschuss und den Beginn des Korea-Kriegs die USA; 1952 Übersiedlung in die DDR; 1953 PEN-Zentrum Ost und West; nach dem 17. Juni 1953 publizistischer Einsatz für den kritischen gesellschaftlichen Dialog; 1956 Kontroverse mit Walter Ulbricht auf dem IV. Schriftstellerkongress; 1959 Nationalpreis; 1965 Angriff Honeckers gegen das Manuskript "Fünf Tage im Juni" (veröffentlicht 1974 in der Bundesrepublik); 1976 Mitunterzeichner der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann; vom MfS überwacht; 1978 Ausschluss vom VIII. Kongress des Schriftstellerverbandes; 1979 Ausschluss aus dem Schriftstellerverband wegen angeblich "groben Verstoßes gegen das Statut"; 4.11.1989 als Nestor der Bürgerbewegung gefeierter Redner der Demonstration auf dem Alexanderplatz; Mitunterzeichner des Aufrufs "Für unser Land"; mit Direktmandat 1994 für die PDS in den Bundestag; bis zur vorzeitigen Abgabe seines Mandats 1995 Alterspräsident; 1995 erscheint sein Roman "Radek"; aus Protest gegen eine geplante Diätenerhöhung der Abgeordneten legt er sein Bundestags-Mandat nieder; 1998 veröffentlicht er "Pargfrider", eine autobiographische Skizze über die komplizierte Freundschaft zwischen zwei Männern; 2001 stirbt er in Israel; posthum erscheint ein vorher nie publizierter Roman "Die Architekten".