Vereinigte Linke (VL)
Ursprünglich: Initiative Vereinte Linke. In Böhlen aus Mitgliedern ehemaliger linker Gruppen wie "Gegenstimmen" und "Demokratische Sozialistinnen" aber auch kritischen SED-Mitgliedern entstandene Plattform. Die VL wollte eine Erneuerung des Sozialismus unter Beibehaltung des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln. Am 2.10.1989 fand ein erstes Koordinierungstreffen in der " Umweltbibliothek" in Ost-Berlin statt. In den Gründungsdokumenten wird eine konsequent basisdemokratisch-sozialistische Linie vertreten. Die Politik der DDR sollte von "Antidespotismus, Antistalinismus, Antifaschismus, Antimilitarismus, Antikapitalismus, Antinationalsozialismus, Antirassismus" geprägt sein. Die VL war zwar ab dem 7.12.1989 mit am Zentralen Runden Tisch in Ost-Berlin vertreten, konnte aber keine grössere Anhängerschaft gewinnen - im Dezember 1989 zählte sie etwa 1.500 Mitglieder - und spielte deshalb in der Wendezeit eher eine Außenseiterrolle.