Berliner Mauer
Mit dem Mauerbau am 13.August 1961 wurde Ost-Berlin brutal von dem westlichen Teil der Vier-Sektorenstadt Berlin abgetrennt. Im Jahr 1961 hatten 125.053 Menschen die DDR über Ost-Berlin verlassen, insgesamt waren es seit Gründung der DDR (1949) etwa 2,7 Mio. Menschen. Dieser "Abstimmung mit den Füßen" wollte die DDR-Führung durch den Mauerbau Einhalt gebieten. Am 25. Juli 1961 hatte der amerikanische Präsident Kennedy als Grundsätze seiner Berlin-Politik klargestellt: das Recht der Alliierten auf Anwesenheit und ungehindertes Zugangrecht, das Recht der West-Berliner, ihre Lebensweise frei wählen zu können. Da diese Grundsätze durch den Mauerbau nicht in Frage gestellt wurden, war ein militärisches Eingreifen der Westmächte unwahrscheinlich. Am 13. August 1961 begannen Betriebskampfgruppen, Volks- und Grenzpolizisten, Pioniere der Nationalen Volksarmee und zwangsverpflichtete Bauarbeiter unter Leitung Erich Honeckers provisorische Sperranlagen zu errichten.
Am 20. August 1961 ordnete Erich Honecker für die innerdeutsche Grenze an: "Gegen Verräter und Grenzverletzer ist die Schusswaffe anzuwenden." Am 6. Oktober 1961 ging der entsprechende Befehl des Verteidigungsministers an die Grenztruppen (Schießbefehl). Von Anfang an wurde exzessiv von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Etwa 70 Menschen kamen bei ihrem Fluchtversuch zu Tode, über 100 wurden durch Schüsse der Grenztruppen verletzt, ca. 3000 Festnahmen wurden von West-Berliner Seite beobachtet. Dennoch konnten im Sommer 1989 "antifaschistischer Schutzwall" und Schießbefehl die Massenflucht der DDR-Bürgerinnen und -Bürger über neue Wege nicht verhindern.
Am Abend des 9. November 1989, über 28 Jahre nach ihrer Errichtung, wurde die Berliner Mauer in der "Nacht der Nächte" von zehntausenden Berlinerinnen und Berlinern einfach überrant, ihr Schicksal war besiegelt.