Stasi-Affäre im SPD-Parteivorstand?
Der staatliche Kraftfahrzeughandels IFA verkauft ab sofort Volkswagen und Ford gegen D-Mark.
In Ost-Berlin tagt das DDR-Kabinett Modrows zum letzten Mal. Hans Modrow sieht sich in Zukunft in der Opposition.
Ost-Berlin: Dem Bezirksvorstand der SPD werden die neusten Wahlplakate aus dem Westen geliefert. Finanziert wird der Wahlkampf durch einen Kredit von zwei Millionen DDR-Mark und durch Spenden aus Ost und West. Auf ihrer Pressekonferenz geht die SPD-Führung von einem Wahlerfolg der Sozialdemokraten aus. Parteichef Ibrahim Böhme schmiedet Zukunftspläne im Hinblick auf Regierungsprogramm und Regierungsbildung. Fast nebenbei deutet er zur Überraschung der Journalisten eine eventuelle Stasi-Affäre im SPD- Parteivorstand an.
In Heiligenstadt, im Bezirk Erfurt, verspricht der Vorsitzende des Rates des Kreises im Fall eines Wahlsieges der Linken einen sofortigen und separaten Anschluss des Kreises Heiligenstadt an die Bundesrepublik. Die Mehrheit der Menschen im Kreis Heiligenstadt ist begeistert vom Plan ihres Ratsvorsitzenden. Doch am Runden Tisch wird sein Vorhaben abgelehnt. Nicht ohne Folgen. Werner Henning wird angezeigt.
Zeitzeuge: Werner Henning, Kirchenorganist, Heiligenstadt
In Ost-Berlin stellt sich die Regierung Modrow nach knapp vier Wochen Amtszeit zum Abschiedsfoto auf.
In Prag, der Hauptstadt der Tschechoslowakei, empfängt Präsident Vaclav Havel Bundespräsident Richard v. Weizsäcker. Die deutsche Einheit ist auch für den tschechischen Nachbarn ein aus der Vergangenheit belastetes Thema.
In einem Exklusivinterview der ARD erklärt der frühere US-Präsident Ronald Reagan, dass sich niemand dem Willen des deutschen Volkes zur Einheit entgegenstellen sollte.
Rainer Eppelmann vom " Demokratischen Aufbruch" spricht am späten Abend im DDR-Fernsehen im Zusammenhang mit der Stasi-Affäre seines ehemaligen Parteivorsitzenden Wolfgang Schnur von einer menschlichen und politischen Tragödie und von der Hoffnung auf das politische Bewusstsein, die politische Sensibilität und das Verständnis der 12,5 Millionen Wähler in der DDR.