Berlin: Gesamtdeutscher "Grüner Tisch"
In Ost-Berlin tagt die Volkskammer zum letzten Mal. Zentrales Thema der letzten Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Hans Modrow sind seine Moskaureise und die Ergebnisse der Gespräche mit den sowjetischen Genossen. Auf Hans Modrows Initiative verabschiedet die Volkskammer noch eine Reihe weit reichender Gesetze, die die Eigentumsverhältnisse in der DDR sichern sollen.
In Erfurt bilden sich vor der privaten Modeboutique der Familie Bürger, die westdeutsche Katalogmode gegen DDR-Mark verkauft, lange Schlangen.
Die Einwohner des Ortes Großburschla in Thüringen suchen unterhalb eines DDR-Spionage-Horchpostens nach unterirdischen Abhöranlagen.
Eine Immobilienfirma aus West-Berlin bietet ihre Dienste bei der Sanierung der Altbauviertel im Stadtbezirk Prenzlauer Berg in Ost-Berlin an. Die Einwohner des Viertels wehren sich gegen die Übernahme durch die Firma, die in West-Berlin durch mieterfeindliches Verhalten in die Kritik geraten ist.
In Ost-Berlin treffen sich engagierte Umweltschützer aus der DDR und der Bundesrepublik zum ersten gesamtdeutschen "Grünen Tisch". Ihr Ziel ist eine gemeinsame ökologische Politik in Ost und West.
Im DDR-Fernsehen ein neues Phänom: Werbespots der Parteien und Gruppierungen für die Wahl zur Volkskammer, Pluralismus im Sozialismus.
In der Leipziger Diskothek "Esplanade" sind die Preise gestiegen. Aber laut Statement des Leiters dieser staatlichen Einrichtung ist das erst der Anfang.