Beginn der 2+4-Verhandlungen
In Darmstadt demonstriert die Bundeswehr vor der Presse Abrüstung: 235 Alt-Panzer aus den 60er Jahren sollen zerlegt werden.
In West-Berlin haben sich die Ladendiebstähle seit Öffnung der Grenzen mehr als verdoppelt. Eine weitere Zunahme wird befürchtet.
Ost-Berlin: Im St. Hedwig-Krankenhaus erklärt der erkrankte Parteivorsitzende des Demokratischen Aufbruchs gegenüber zwei CDU-Mitgliedern aus dem Westen seinen Rücktritt.
Wolfgang Schnur gesteht, dass er rund 25 Jahre lang als Inoffizieller Mitarbeiter für die Staatssicherheit gearbeitet hat. Auf der Pressekonferenz von CDU-West und DA-Ost in West-Berlin verliest Schnurs Stellvertreterin, Brigitta Kögler, die Rücktrittserklärung ihres Vorsitzenden.
Bonn: Im Auswärtigen Amt empfängt Hans-Dietrich Genscher die Spitzenbeamten der 2 plus 4 Konferenz. Auf dem Weg zum vereinten Deutschland sind wichtige außenpolitische Fragen zu klären: Die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze und Zugehörigkeit zu Militärbündnissen.
Ost-Berlin: Das Wahlkampfbüro des Demokratischen Aufbruch, hilflos und ohne Informationen, weist den Journalisten die Tür.
Potsdam: Die Ruine des Belvedere auf dem Klausberg soll von einer Stiftung aus München restauriert werden.
Auf der Pressekonferenz der Allianz für Deutschland in Leipzig hagelt es Fragen zur Affäre Schnur. Bundeskanzler Helmut Kohl weist den Verdacht wahltaktischer Verschleppungsmanöver weit von sich. Im St. Hedwig-Krankenhaus bittet Wolfgang Schnur DDR-Ministerpräsident Hans Modrow um Schutz und Sicherheit für seine Familie.
Auf der Leipziger Wahlkundgebung mit Helmut Kohl kann die Allianz für Deutschland nur noch zwei Kandidaten präsentieren. Die meisten der 300 000 Teilnehmer, die zum Schluss die bundesdeutsche Nationalhymne singen, sind trotzdem optimistisch, dass die Allianz die Wahl gewinnt.