Rolf Henrich
geb. 24. Februar 1944 Magdeburg
1964 SED; nach dem Abitur Studium der Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin; im Kontext von Diskussionen um den "Prager Frühling" 1968 Vorwurf des "Revisionismus" wegen "Psychologisierung des Rechts", Abbruch eines Forschungsstudiums; Mitarbeit an der Akademie für Staat und Recht Potsdam-Babelsberg; ab 1973 Rechtsanwalt im Bezirkskollegium Frankfurt (Oder), dort mehrere Jahre SED-Parteisekretär; seit der Verurteilung Rudolf Bahros 1978 zunehmend kritische Auseinandersetzung mit dem Sozialismus sowjetischen Typs; April 1989 Veröffentlichung des Buchs "Der vormundschaftliche Staat"; Ausschluss aus der SED und dem Rechtsanwaltskollegium, Berufsverbot; September 1989 Mitunterzeichner des Gründungsaufrufs des Neuen Forum; ab Dezember 1989 Neues Forum-Vertreter am Zentralen Runden Tisch; 1989 Aufhebung des Berufsverbots, erneut anwaltliche Tätigkeit; 1990 SPD; Veröffentlichung des o.g. Buchs in der DDR; Mitglied der SPD, Rechtsanwalt in Eisenhüttenstadt; 1994 Mitglied "Deutschen Nationalstiftung"; 1996 Veröffentlichung: "Gewalt und Form - In einer vulkanischen Welt"; 2000 Verleihung des Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung; Veröffentlichung des Romans "Die Schlinge", der auf seinen Erfahrungen als Verteidiger bei den sog. " Mauerprozessen" beruht; lebt in Fürstenberg bei Eisenhüttenstadt.