Deutschland, einig Vaterland
Die in den Wendemonaten von den demonstrierenden Massen häufig skandierte Losung "Deutschland, einig Vaterland" entstammt dem Liedtext der Nationalhymne der DDR von Johannes R. Becher. Dieser Text durfte seit dem Ende der sechziger Jahre nicht mehr offiziell vorgetragen werden, da er die DDR-Doktrin eines wiedervereinigten Deutschland unter sozialistischem Vorzeichen aus den Anfangsjahren nach 1949 in sich führte.
Der Text der ersten Strophe lautet vollständig:
"Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, laß uns dir zum Guten dienen, Deutschland einig Vaterland. Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint, denn es wird uns doch gelingen, daß die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint, über Deutschland scheint."
Am 5. Januar 1990 beschloss der Ministerrat der DDR, die Nationalhymne wieder mit dem Liedtext am Ende der täglichen Sendungen von Hörfunk und Fernsehen erklingen zu lassen.
