Otto Schily
geb. 20. Juli 1932 BochumStudium Jura und Politikwissenschaften in München, Hamburg und Berlin; 1963 Anwaltspraxis in Berlin; politisch engagiert im Sozialistischen Studentenbund (SDS); Strafverteidiger in RAF-Prozessen; Vertrauensanwalt von Gudrun Ensslin; 1980 Beitritt zu den GRÜNEN; 1983 Wahl in den Bundestag; herausragender Vertreter des realpolitischen Flügels; trat früh für eine mögliche Regierungsbeteiligung in Koalition mit der SPD ein; infolge innmerparteilicher Zwistigkeiten Übertritt zur SPD im November 1989; 1990 mit SPD-Mandat erneut in den Bundestag; Vorsitzender des Bundestagsuntersuchungsausschusses, der sich mit der Arbeit der Treuhand befasste; seit 1998 Innenminister im Kabinett Schröder; setzte sich für die Einführung biometrischer Ausweise ein; steht mit seinen Vorschlägen oft den Unionsparteien nahe; war vor allem für die Verschärfung von Gesetzen und Verordnungen im Zuge des 11. September 2001 verantwortlich; seine zwei "Sicherheitspakete" wurden in den Presse "Otto-Katalog" genannt; Schily gilt als ein Verfechter von "Law and Order"; seit dem 20. Juni 2001 Träger des Bayerischen Verdienstordnens; seit dem 29. Juni 2004 Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Stefan Reinecke publizierte 2003 eine Biografie über Otto Schily.