Sachbuch
Modrow, Hans: Ich wollte ein neues Deutschland
Berlin: Dietz Verlag 1998
Der letzte Hoffnungsträger der SED, Jahrgang 1928, mit siebzehn Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, berichtet über seinen Weg vom Arbeiterjungen zum Ministerpräsidenten der DDR. Der SED-Reformer, unlösbar verstrickt in die Machenschaften der SED, nicht zuletzt in den Wahlbetrug, wollte im Herbst 1989 mehr, als er erreichen konnte: eine reformierte, aber eigenständige sozialistische DDR. Doch das Kapital dafür hatten seine Vorgänger verspielt. Daß seine Rolle als Vorsitzender des Ministerrates nur noch sein sollte, den Übergang in das vereinte Deutschland friedlich zu gestalten, reicht ihm selbst nicht aus. Gerade dies jedoch wird ihm fairerweise als größtes Verdienst mit anzurechnen sein.