Steffi Spira
gest. 11. Mai 1995
Geboren 1908; stammt aus einer Schauspielerfamilie, Schwester der westdeutschen Schauspielerin Camilla Spira; Engagement am Berliner Theater; KPD-Mitglied; Mitbegründerin der Theatergruppe "Truppe 31" mit Gustav von Wangenheim, Hans Meyer-Hanno, Curt Trepte u.v.a.; 1933 Exil, zunächst in der Schweiz, später nach Frankreich - wo sie inhaftiert wurde - und nach Mexiko; 1947 Rückkehr nach Deutschland; spielte ab 1948 am Deutschen Theater unter Wolfgang Langhoff und vorwiegend in der Volksbühne in vielen großen Rollen (z.B. auch die Mutter Wolffen in "Der Biberpelz" von G. Hauptmann) und am Theater am Schiffbauerdamm; gehörte im Herbst 1989 zu den MitinitiatorInnen der Protestdemonstration vom 4.11.1989 auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz; während ihrer kurzen Rede zitierte sie Brechts "Lob der Dialektik" und sagte dann: "lch wünsche für meine Urenkel, daß sie aufwachsen ohne Fahnenappell, ohne Staatsbürgerkunde, und daß keine Blauhemden mit Fackeln an den hohen Leuten vorübergehen"; außerdem forderte sie unter tosendem Beifall die DDR-Führung zum Rücktritt auf.