Joachim Gauck
geb. 24. Januar 1940 Rostock
Abitur; Theologiestudium; Pastor und Stadtjugendpfarrer; Förderung von Themen und Gruppen mit kritischen Positionen in Friedens-, Menschenrechts-und Umweltfragen, aus diesen Gründen in den 80er Jahren vom MfS observiert; 1989/90 Mitinitiator der kirchlichen und politischen Protestbewegung in Mecklenburg; Mitglied im Neuen Forum Rostock und dessen Sprecherrat; März-Oktober 1990 Abgeordneter der Volkskammer für Bündnis 90, dort Leiter des "Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des MfS/AfNS", im August 1990 in dieser Funktion Mitinitiator des Stasiunterlagen-Gesetzes der Volkskammer (Hauptinhalt: Öffnung der Stasiakten für die "politische, juristische und historische Aufarbeitung"); 3.Oktober 1990 zum "Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes" berufen; seit Ende 1991 mit der Verabschiedung des Stasiunterlagen-Gesetzes "Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR"; 1995 wird er für weitere fünf Jahre als "Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" vom Bundestag bestätigt; in Interviews wendet er sich gegen den Wunsch "die Vergangenheit ruhen zu lassen", da der Abschluß der Beschäftigung mit der DDR-Vergangenheit seiner Meinung nach auf eine "Verabredung des allgemeinen Vergessens" hinausliefe; der Bundestag wählt 2000 die Ex-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler zur neuen "Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR"; Vorsitzender des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie".