Ronald Freytag
geb. 11. September 1959 Sondershausen/Thüringen
Psychologiestudium an der Humboldt-Universität Berlin; Mitbegründer des Studentenrats der Universität; 4. November 1989 Rede auf der Alexanderplatz-Demo, Sprecher des Studentenrates der Humboldt-Universität; er sagte damals: "Ich hoffe und ich glaube es auch, daß ich mit der Mehrheit der Studenten meiner Universität konform gehe, wenn ich hier formuliere: Ich halte die bisherige Form der studentischen Interessenvertretung allein über die FDJ für unzureichend. Es kommt darauf an, qualitativ neue Formen der Mitsprache für die Studenten zu schaffen. Ich möchte hier informieren, es wird in der Humboldt-Universität in der nächsten Woche eine Urabstimmung zu diesem Thema geben. Diese Abstimmung ist ein Mißtrauensantrag an das Prinzip der Alleinvertretung der Studenten durch eine politische Organisation, wie auch immer diese konkret aussieht. Und wenn die Mehrheit der Studenten diesen Mißtrauensantrag unterstützt, dann werden wir mit der Schaffung eines Studentenrates antworten, der unabhängig von den bestehenden politischen Organisationen arbeitet und der andererseits auch allen diesen Organisationen die Möglichkeit bietet, konkurrierend zueinander ihre Vorstellungen durchzusetzen. Wir fordern, daß wir das Ergebnis dieser Urabstimmung auch in einer längst fälligen freien Studentenzeitung publizieren können. Und ich möchte an dieser Stelle letztens die Hochschulen und Universitäten des ganzen Landes dazu auffordern, diesem Beispiel zu folgen, die das noch nicht getan haben." Abteilungsleiter in einem Meinungsforschungsinstitut in Nürnberg (Concentra); Veröffentlichungen: Kinder des Systems (1993), Die zweite Entdeckung Amerikas (1998), Antisemtismus unter Jugendlichen (2000), Stress und Stressregulation im Kleinkindalter (2000).
