Peter-Michael Diestel
geb. 14. Februar 1952 Prora (Rügen)
Berufsausbildung mit Abitur; danach Schwimmlehrer, Bademeister, Facharbeiter für Rinderzucht; Jurastudium in Leipzig; aus politischen Gründen nicht als Rechtsanwalt zugelassen; 1978-1989 Leiter der Rechtsabteilung einer Agrar-Industrie-Vereinigung; 1986 Promotion;
Dezember 1989 Mitbegründer der Christlich-Sozialen Partei Deutschlands (CSPD) und im Januar 1990 der Deutschen Sozialen Union (DSU) in Leipzig, 1990 DSU-Generalsekretär, Abgeordneter der Volkskammer, stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Innern, Zulassung als Rechtsanwalt; Juni 1990 Austritt aus der DSU wegen deren "Rechtsruck", August 1990 Aufnahme in die CDU, seit Oktober Abgeordneter des Brandenburgischen Landtags, dort bis 1992 Vorsitzender der CDU-Fraktion; am 7.6.1990 wird auf Initiative Diestels das Mitglied der Baader-Meinhof-Gruppe Susanne Albrecht festgenommen, in der folgenden Zeit wird die Aufnahme von ausgestiegenen RAF-Terroristen in der DDR bekannt; Mitinitiator des "Komitees für Gerechtigkeit", regte den Untersuchungsausschuss zu Manfred Stolpe an; zeitweise Präsident des Fußballclubs "Hansa Rostock"; seit 1993 führt er eine Anwaltskanzlei in Potsdam; 2001 wurde Diestel vom Gericht wegen Untreue verwarnt; außerdem musste er 20.000 Mark für ein Dritte-Welt-Projekt spenden; er hatte im Sommer 1990 eine Villa in Zeuthen, die bis dahin als Gästehaus des DDR-Innenministeriums genutzt wurde, weit unter Wert erworben; er kaufte das 3500 Quadratmeter große Seegrundstück von seinem Ministerium für 193.000 Mark - geschätzt auf Grundlage des Preisgesetzes der alten DDR; die Immobilie soll aber 770.000 Mark wert gewesen sein; Diestel verteidigte sich mit dem Hinweis darauf, er habe das Haus gar nicht haben wollen, es sei ihm von Sicherheitsexperten - wegen seiner Erfolge bei der Aufdeckung der RAF-Stasi-Beziehung - empfohlen worden.