Ralf Börger
geb. 20. März 1943
Studium an der Arbeiter- und Bauernfakultät, später an der Technischen Hochschule; weigert sich bei der Aktion "Ochsenkopf" mit zu machen und unterstützt 1968 den Einmarsch in die Tschechoslowakei nicht; arbeitet später als Diplom-Ingenieur für Regelungstechnik in Teltow (Brandenburg); Herbst 1989 Beitritt zur SDP; Gründer der "Betriebsgewerkschaft Reform" im Geräte- Regler Werk Teltow bei Berlin; der Aufruf zu dieser Gründung wird von der SDP in der DDR verteilt; am 17. Oktober verbreitet die BBC die Nachricht der Gründung; der Aufruf - er enthielt vor allem politische Forderungen - war Vorbild für einige andere unabhängige Gewerkschaftsgründungsversuche im Umbruch der DDR; im Betrieb (GRW-Teltow) selbst kam eine unabhängige Gewerkschaft nicht in Gang; Gewerkschaftsgründungsinitiativen waren im Umbruch der DDR überhaupt sehr dünn gesät; erst als die Initiatoren zur Gründung eines Betriebsrates aufriefen, begann die Masse der Beschäftigten im GRW-Teltow mit zu arbeiten; ähnlich ist es in vielen anderen Betrieben auch; Börger und andere Gründungsmitglieder der Betriebsgewerkschaft "Reform" arbeiteten im Betriebsrat nicht mehr mit, er war ihnen zu "unpolitisch"; Börger arbeitet nach dem Umbruch später bei Siemens in Karlsruhe; ab 1999 abwechselnd beschäftigt bei einer Siemens-Tochtergesellschaft in Moskau und Nowosibirsk (Rußland); zog sich aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit im Ausland bald aus der Politik zurück.
