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Karl-Otto Pöhl

geb. 1. Dezember 1929 Hannover

Abitur; er studierte Wirtschaftswissenschaften in Göttingen; 1955 Diplomvolkswirt; Ludwig Erhard und Keynes waren seine ordnungspolitischen Leitbilder; bis 1960 Mitarbeiter des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung; 1961 bis 1967 Wirtschaftsjournalist. Als Wirtschaftsjournalist gehörte er damals zu denen, die sich für eine Verbindung der Erhardschen Marktwirtschaftspolitik mit keynesianischem Gedankengut aussprachen. Präsident der Deutschen Bundesbank und Vorsitzender des Zentralbankrats (1980-1991). Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA (1992-1998). Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und internationalen Beiräten. Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und zahlreicher weiterer Auszeichnungen. Pöhl davor gewarnt, "die Wiedervereinigung mit der Notenpresse zu finanzieren" und empfahl aus Stabilitätsgründen einen Umstellungskurs von 2:1. Damit konnte er sich jedoch nicht durchsetzen. Im Dezember 1990 übte er harte Kritik am Schulden-Kurs der Bundesregierung. Er sorgte im März 1991 mit der Äußerung für Schlagzeilen, die nach seiner Meinung überhastete Währungsunion mit der DDR habe dort zu "katastrophalen Zuständen" geführt. Er wiederholte seine Bedenken gegen die schnelle Währungsunion mit der DDR vor dem Treuhand-Untersuchungsausschuß des Deutschen Bundestages im Dezember 1993.

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