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Margot Honecker

geb. 17. April 1927 Halle/Saale
Margot Honecker

Volksschule; Lehre als kaufmännische Angestellte; danach Telefonistin; 1945/46 KPD/ SED; Stenotypistin; Mitbegründerin des Antifaschistischen Jugendausschusses in Halle/S.; 1946 Mitglied des Sekretariats des FDJ-Kreisvorstandes Halle; Leiterin der Abteilung Kultur und Erziehung, 1948 Sekretärin für Kultur und Erziehung im FDJ-Landesvorstand Sachsen-Anhalt; Vorsitzende der Pionierorganisation; Abgeordnete der Volkskammer; ab 1963 Mitglied des ZK der SED; 1953 Heirat mit Erich Honecker; 1953/54 Besuch der Hochschule des Komsomol in Moskau; 1955-1958 Abteilungsleiterin im Volksbildungsministerium; 1958 stellvertretende Ministerin, ab 1963 Ministerin für Volksbildung; 1989 Rücktritt mit der Regierung Stoph und dem ZK der SED, 4.2.1990 Austritt aus der SED/ PDS; seit 1993 Aufenthalt in Santiago de Chile; nach der Ankunft ihres Ehemannes Erich Honecker, der 1993 die Bundesrepublik verlassen durfte; Erich Honeckers Tod im Mai 1994; zu den nicht gesicherten Details über ihr Leben in Chile gehört neben dem dementierten Bericht über eine Krebserkrankung auch, dass sie die Urne Honeckers in ihrem Wohnzimmer aufbewahre; zudem bestätigte sie, dass sie monatlich in der deutschen Botschaft ihre Witwenrente (1800 Mark) und ihre eigenen Altersbezüge (2100 Mark) abhole, dass sie sich selber versorge, dass sie, von alten Weggefährten abgesehen, für niemanden zu sprechen sei und dass sie sich minutiös informiere. In ihrem 2000 erschienen Buch (Das andere Deutschland - Gespräche mit Margot Honecker) schildert sie die DDR so: "Zum ersten Mal in der Geschichte wurde in Deutschland eine gerechte und humane Gesellschaftsordnung errichtet. In der DDR gab es keine Arbeitslosigkeit, keine Obdachlosen, keine Bodenspekulation, keinen Mietwucher. Soziale Sicherheit und gerechte Löhne waren garantiert. Ebenso gleicher Lohn für gleiche Arbeit von Mann und Frau. Angemessene Wohnungen, gerechte Mietpreise, Gesundheit, Kultur, Bildung für alle, Kindergärten für die Jungen, Rente für die Alten: All das war Wirklichkeit. Die Wahlen waren frei, geheim und gleich. Die Kandidaten wurden von den Parteien und Massenorganisationen aufgestellt, mussten danach von ihrem Arbeits-Kollektiv bestätigt werden. Es traten mehr Kandidaten an, als Posten zu besetzen waren."

Am 19.07.2008 erhielt Margot Honecker anlässlich des 29. Jahrestages der sandinistischen Revolution in Nicaragua von Staatspräsident Daniel Ortega den Orden für kulturelle Unabhängigkeit "Ruben Dario“. Die Ehrung war der erste öffentliche Auftritt Margot Honeckers nach dem Fall der Mauer.

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